Attika Dach

Als Attika Dach wir eine spezielle Dachform bezeichnet, die mit einer Erhöhung umrandet wird.
Das Wort Attika kommt aus dem griechischen und bedeutet attisch oder athenisch. Es gibt also Aufschluss über die Herkunft dieser Bauweise. Auch das Wort „attingere“ wird als Grundlage für die Bezeichnung Attika Dach vermutet, denn es bedeutet „abgrenzen“ oder „anstoßen“.
Ein Attika Dach wurde erstmals im alten Griechenland, in der Region Attika, gefunden. Es handelte sich um eine Aufmauerung am Rand des Dachs. Auch heute kann man das Attika Dach noch bei vielen alten römischen und griechischen Bauten bewundern. So zum Beispiel beim Thrasyllosmonument in Athen oder beim Triumphbogen in Rom. Das Attika Dach hatte früher den Sinn, Statuen und andere wichtige Figuren hervorzuheben und besonders zu betonen und diente als eine Art Sockel. Aber nicht nur im alten Griechenland, auch in der Renaissance und Barock Zeit wurde das Attika Dach oft gebaut. Vor allem bei Kirchen, Rathäusern und Schlössern wurde das Attika Dach deshalb gebaut, um die unschöne Dachtraufe zu kaschieren. Die Aufmauerung der Attika wurde entweder als Balustrade, eine Art Geländer, oder als Brüstung gebaut. Neben dem Attika Dach gibt es auch noch das Attika Geschoss. Bei dieser speziellen Architektur handelt es sich um ein zusätzliches Geschoss oberhalb des Kranzgesimses. Es ist etwas niedriger als die üblichen Stockwerke und übernimmt optisch die Aufgabe der Attika.
Heute findet man das Attika Dach immer noch sehr häufig. Vor allem bei Flachdächern wird die Attika als Aufmauerung rund um das Dach gebaut. Im Gegensatz zu früher, wir heute auch schon bei einer Höhe von etwa 50 Zentimetern von einer Attika Aufmauerung gesprochen. Ursprünglich musste eine Attika allerdings mindestens ein drittel der Höhe des darunterliegenden Bauwerks haben. Wenn das Attika Dach heute gebaut wird hat das mehrere Gründe. Zu finden sind Sie auf den verschiedensten Gebäuden, allerdings nur auf Flachdächern. Das Attika Dach bringt einige Vorteile mit sich:

• Leichtigkeit
Da keine Dachziegel, wie bei herkömmlichen Satteldächern, notwendig sind, ist das Attika Dach besonders leicht.
• Zusätzliche Nutzfläche
Die Dachfläche kann auf unterschiedliche Weisen genutzt werden. Häufig dient sie als Grünfläche oder wird zu einer Dachterrasse umfunktioniert. Auch Parkdecks werden oft in Verbindung mit einem Attika Dach hergestellt.
• Zusätzliche Belichtungsmöglichkeiten
Im Attika Dach ist es üblich, sogenannte Lichtkuppeln einzubauen. Diese bestehen meist aus besonders widerstandsfähigem, aber durchsichtigem Kunststoff und lassen zusätzlich zu den Fenstern, Tageslicht in die unter dem Attika Dach befindlichen Räumlichkeiten.
• Umbaumöglichkeiten
Dadurch, dass das Attika Dach in Größe und Form dem Grundriss entspricht und keine schweren und sperrigen Materialien verbaut werden, lässt sich das Gebäude später relativ einfach um ein oder mehrere Stockwerke erweitern.

Neben diesen zahlreichen Vorteilen, ist das Attika Dach aber dennoch eine architektonische Meisterleistung, die bestimmte Gegebenheiten voraussetzt. Zum einen muss eine entsprechende Unterkonstruktion vorhanden sein. Das Tragwerk ist beim Attika Dach das oberste Stockwerk. Die Decke dieses Stockwerks muss somit besonders stabil und tragfähig sein. Aus diesem Grund wird für diese Decke häufig Beton oder Stahlbeton sowie Profilblech verwendet. Der Attika Dach Aufbau kann auf zweierlei Weisen erfolgen. Zum einen gibt es das Kaltdach, welches die Luft zirkulieren lässt, und das Warmdach, welches unbelüftet ist. Für welche Art von Aufbau man sich entscheidet hängt meist von den finanziellen Mitteln ab. Um das Attika Dach auch wasserdicht zu bekommen, muss eine entsprechende Dachdeckung eingesetzt werden. Meist handelt es sich hierbei um spezielle Schweißfolien, die mit einem Flämmer wasserdicht verschweißt werden. Für die Entwässerung der Dächer nach starken Regengüssen, sorgen sogenannte Abflüsse, die das Wasser ableiten. Das Attika Dach kann nach der wasserdichten Folierung je nach der gewünschten späteren Nutzung weiterbearbeitet werden. Möchte man das Attika Dach als Dachterrasse verwenden, hat man die Möglichkeit, Rollrasen oder Pflastersteine zu verlegen. Natürlich kann man auch mit Kies und Steinen arbeiten. Möchte man aus der Fläche auf dem Attika Dach Parkmöglichkeiten schaffen, kann man mit Asphalt oder ebenfalls mit Pflastersteinen arbeiten. Wenn für das Attika Dach noch keine zusätzliche Nutzung geplant ist, wird die Folie häufig mit mehreren Tonnen feinem Kies bedeckt. Bei der Auswahl der Steine muss allerdings darauf geachtet werden, dass kein spitzer Kies, sondern ausschließlich runde Steine verwendet werden. Im schlimmsten Fall könnte ansonsten die Folie beschädigt und das Dach undicht werden. Eine Reparatur des Dachs ist meist sehr kostspielig.